Productivity Hacks are a scam – Wie du dich mit „Hackz“ selbst betrügst

Solange du nicht eine 80 Stundenwoche hast, bist du vermutlich mit ein paar pragmatischen Überlegungen besser dran, als damit, dir zu überlegen wie du Minuten sparen kannst, während du Stunden verplemperst. 

Ein einfaches Beispiel: Netflix. Solange du einen Netflix Account hast bist du mit Sicherheit nicht so produktiv, wie du sein könntest. Netflix selbst liefert auch noch zwei Beispiele für dieses Paradox. Es hat zwei (relativ) neue Funktionen: Erstens die Möglichkeit, schneller zur nächsten Folge einer Staffel zu schalten und die Option, das Intro zu „skippen.“ Zeit sparen, beim Zeit verplempern. Wenn du wirklich produktiv sein willst, kündige dein Netflix-Abo und mach jeden Abend 90 min. was immer dein Ding ist, bei dem du ja unbedingt produktiver sein willst. 

Wenn du dir drei Stunden lang Productivity Videos auf YouTube ansiehst, verschiedene Apps installierst, ausprobierst, mit Daten fütterst, wieder deinstalliert … neue Videos, neue Apps, bist du nicht produktiv, sondern abgelenkt. Nur um dann endlich einen „Hack“ gefunden zu haben, der dir ermöglicht deine To-Do-Liste optimal zu verwalten. (Was immer noch nicht sicher stellt, dass du irgendwas davon wirklich tust. Aber da gibt es sicher einen Hack für)

Wenn du jeden Tag für X-Stunden auf Social Media Kanälen gelangweilt den Feed durchwischt. Bist du einfach nicht produktiv, die einzige App die dir hier helfen kann ist ein „Deinstaller.“ Nicht nur, dass du hier wertvolle Lebenszeit verbrennst (was das Gegenteil von Produktivität ist), sondern du grillst auch noch dein Gehirn. 

Die Formel zur Lösung könnte heißen „Solange du immer noch… siehe oben. Stell nur eines davon ab und mach dein Ding. Das ist doch mal ein Hack. Langfristig hunderte Stunden gespart mit einer einzigen Maßnahme.  

Warum nutze ich selbst trotzdem solche Tools? Im Grunde ist es einfach Technikbegeisterung. Ich mag das, wenn Dinge gut organisiert sind und einfach zu handhaben sind. Wenn Apps ineinander greifen und sich auf meinen Geräten synchronisieren. Aber. Ich rede mir nicht ein, dass mich das produktiver macht. Dafür drehe ich lieber an den großen Schrauben, siehe oben. 

Noch ein abschließender „Hack“: Wenn du wirklich produktiver werden willst, schreib mal eine Woche lang mit, was du den ganzen Tag so tust. In 30 Minuten Abschnitten. Das wird interessant und gibt viele Aha-Erlebnisse. ich habe das mal für 30 Tage gemacht. Aufschlußreich. Ein echter Productivity Hack.

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